Sommersymposium 2025 > Ausstellungen

COLOURFUL ELEMENTS. Textilkunst von Arezou Shayesteh Sadafian

Die Ausstellung „colorful elements“ zeigt eine bewusste Auswahl an Arbeiten von Arezou Shayesteh Sadafian, eine Künstlerin, die 1975 in Teheran geboren wurde und seit einigen Jahren in Österreich lebt. Ihre künstlerische Praxis entsteht aus ihrer Begeisterung für Farben, aus ihrem Interesse an abstrakten Formen und ihrem Fokus auf die Materialität des Textilen. Sie beschäftigt sich mit der Ästhetik textiler Oberflächen und untersucht, wie sich durch deren Eigenschaften und Beschaffenheiten immer wieder neue Gestaltungspotenziale ergeben, fernab von klassischen textilen Verwendungszwecken.
Die Künstlerin schafft farbenfrohe Fadenbilder, deren Grundkonzepte intuitiv keimen, die sich dann aber gemäß ihrer Materialität und Eigenschaften durch teils fast mathematisch anmutende Prinzipien zu Konzepten der Abstraktion, Ordnung und visuellen Ästhetik verselbständigen. Sie eröffnet eine andere Wahrnehmungsebene auf das Textile, indem sie den Faden als malerisches Element einsetzt und gleichzeitig seine Natur ergründet. Ihr analytischer Zugang zu den Gesetzmäßigkeiten von Farben und wiederkehrenden Rhythmen und ihr Interesse an den dahinterliegenden mathematischen Prinzipien ist wohl auch ihrer Erstausbildung als Physikerin geschuldet.

Arezou Shayesteh Sadafian ist zurzeit Masterstudentin an der Kunstuniversität Linz und wird am 15. Mai im Rahmen einer Ausstellung in Haslach ihre Masterprüfung in der Studienrichtung „textil.kunst.design“ ablegen. Im Anschluss an die Prüfung wird es als Programmpunkt der Aktionswochen zum Internationalen Museumstag ein Preview in der Ausstellung für alle Interessierten geben.

Zwischen Mitte Mai und Mitte Juli wird die Ausstellung in Haslach noch weiterwachsen und mit anderen Arbeiten der Künstlerin ergänzt werden. Ab der Eröffnung des Sommersymposium Textile Kultur Haslach am 13. Juli 2025 stehen die „colourful elements“ dann allen Textilliebhaber/innen in vollem Umfang bis Mitte Oktober 2025 zur Besichtigung offen. Im Rahmen der drei Sommerkurswochen wird Arezou Shayesteh Sadafian jeweils an einem Abend pro Woche für ein Künstlerinnengespräch in der Ausstellung zur Verfügung stehen.

Sonderausstellungsraum des Textilen Zentrums Haslach

Erstbesichtigung: So, 13. Juli, 16:00 - 18:30, anschließend Eröffnungsfest am Kirchenplatz
Dauer: Di, 15. Juli - So, 12. Oktober 2025
Öffnungszeiten: Di – So, 10 – 16 Uhr
Webermarktwochenende: Fr, 18 – 20 Uhr, Sa, 9 – 18 Uhr, So, 9 – 17 Uhr

Ausstellungsabende mit Anwesenheit der Künstlerin:
Mo, 14./21./28. Juli, 18 – 20 Uhr
Fr, 18. Juli, 16 – 19 Uhr

In Hülle und Fülle. Highlights aus Gery Keszlers Life-Ball-Fundus

26 Jahre lang verzauberte Gery Keszler das Wiener Rathaus jährlich in einen Ort der Lebensfreude, Offenheit und Solidarität. Er initiierte und organisierte von 1993 bis 2019 den weltberühmten LIFE BALL – eines der größten Charity-Events Europas, Benefiz-Veranstaltung für HIV-Infizierte und an AIDS erkrankte Menschen und schillerndes Großereignis für eine diverse Gesellschaft.
Schrill, extravagant, elegant, provokant, glamourös, nostalgisch, futuristisch, erheiternd und vieles mehr – so vielfältig die Life-Ball-Themen waren, so sind es auch die zahlreichen Kostüme, die sich im Laufe der Zeit in Gery Keszlers Fundus angesammelt haben. Sie erzählen von unvergesslichen Auftritten und Berühmtheiten, die sie getragen haben. Sie sind aber auch eine Fundgrube für außergewöhnliche Materialien, opulente Farbigkeiten und raffinierte Herstellungsweisen. Der textile Blick auf die Kostüme offenbart die Welt hinter den Hüllen und zeigt eine Fülle komplexer Techniken und reicher Textilkultur - ein Zugang, der für Gery Keszler zunehmend an Bedeutung gewinnt, seit er sich auch selbst mit dem Weben beschäftigt. Seine hunderten Kostüme hat er mittlerweile in ein neues Herzensprojekt eingebracht: LIFE COSTUMES - ein öffentlicher Kostümfundus mit Atelier, ein Raum für kreative Entfaltung und soziales Engagement in Wien Ottakring (https://life-costumes.org).
Im Rahmen des Sommersymposiums Textile Kultur Haslach 2025 werden erstmals Schätze aus diesem reichhaltigen Fundus in einer Ausstellung im Haslacher Kirchturm präsentiert. Auf den acht Etagen des massiven, ehemaligen Wehrturms kann man ausgewählte Highlights aus dem textilen Erbe des Life Balls hautnah bewundern, in eine farbenfrohe Welt eintauchen und den Geist des Life-Balls über die Wehrmauern hinweg nach außen tragen. Ausstellungsdauer: 14. Juli bis 10. August 2025

Kirchturm Haslach

Eröffnung: So, 13. Juli, 19:00 Uhr
Dauer: 14. Juli – 9. August 2025
Öffnungszeiten: Do - Sa, 16 – 19 Uhr
Webermarktwochenende: Fr, 19 - 21 Uhr, Sa, 9 – 18 Uhr, So, 9 – 17 Uhr

Ausstellungsabende:
Mi, 23./30. Juli, 18 – 21 Uhr

Stadtgewebe. Collagen von Delphine Léger

Während des Sommersymposiums werden in der Galerie im Gwölb am Marktplatz von Haslach Arbeiten von Delphine Léger gezeigt.Unter dem Titel "Stadtgewebe" erforscht die Künstlerin die Struktur und Zukunft urbaner Räume im Zeitalter des Klimawandels. In Serien aus Kartoncollagen entstehen Fassaden und Stadtszenen, die teils durch ein textiles Weben von Karton, teils durch bemalte Kartonstücke visualisiert werden.
Der Karton, ein Sinnbild für unsere Wegwerfgesellschaft, wird hier in einen neuen Kontext überführt – als fragiles, aber ausdrucksstarkes Baumaterial. Diese Arbeiten hinterfragen nicht nur die physische Beschaffenheit unserer Städte, sondern auch die sozialen und ökologischen Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind: zunehmende Hitze, die wachsende Präsenz von Klimaanlagen, Ressourcenverschwendung und die Suche nach nachhaltiger Gestaltung.
Ein bewusst gesetzter Kontrapunkt ist der Einsatz von Farbe: fröhlich, leuchtend und ästhetisch wirkend bringt sie Leichtigkeit in die Kompositionen und öffnet den Raum für Hoffnung. Sie wirkt wie ein visuelles Atemholen – ein optimistisches Moment, das trotz aller Dringlichkeit die Vorstellung einer lebenswerten, menschlichen Stadt wachhält.Stadtgewebe ist damit nicht nur eine Auseinandersetzung mit dem Zustand unserer Städte, sondern auch ein Plädoyer für kreative Umdeutungen, neue Perspektiven und die Kraft der Gestaltung.

Delphine Léger, 1976 in Senlis geboren, studierte Textildesign in Paris. Nach 13 Jahren im Theater widmete sie sich ab 2006 in Wien der angewandten Kunst. Seit 2016 ist sie freischaffende Künstlerin, spezialisiert auf Papierobjekte, Collagen und Malerei. Delphine Léger beschäftigt sich intensiv mit urbanen Räumen und Landschaften.
Ihre Arbeiten zeichnen sich durch einen repetitiven und systematischen Ansatz aus, bei dem die Farben intuitiv die Richtung vorgeben. Sie malt und verwendet Pappe, ein häufig weggeworfenes Material, um Konzepte wie Abfall und globale Erwärmung zu thematisieren. Vermehrung und Anhäufung durch wiederholendes Sammeln sind zentrale Elemente ihrer Praxis. Mit einer utopischen Vision versucht sie danach, die Welt mit schönen Farben zu „bemalen“, um in ihren Werken Veränderung und Hoffnung zu vermitteln.

Mehr Infos: https://www.delphineleger.at/

Galerie im Gwölb, Marktplatz 15

Eröffnung: Di, 15. Juli, 19:30 Uhr
Dauer: 15. Juli – 9. August 2025
Öffnungszeiten: Fr, 14 – 16 Uhr, Sa, 10 – 12 Uhr
Webermarktwochenende: Sa, 9 – 18 Uhr, So, 9 – 17 Uhr

Ausstellungsabende:
Fr, 18. Juli, 16 – 19 Uhr
Do, 24. Juli, 18 – 20 Uhr
Di, 29. Juli, 18 – 20 Uhr

GABIROBA. Klang- und Fadeninstallation von Germaine Sijstermans

Die niederländische Künstlerin Germaine Sijstermans schafft speziell für das Textile Zentrum Haslach Gabiroba, eine Rauminstallation mit Komposition an einem Ort am Marktplatz in Haslach. Jeder ist herzlich eingeladen, die Installation während der Öffnungszeiten so oft und so lange zu besuchen, wie er möchte. Die Räume sind zum Durchwandern, zum Lauschen, Denken, Beobachten, Müßiggang und Verträumen da. Am 17. und 22. Juli wird die Musik live aufgeführt, gespielt von einem Quartett mit Marcus Kaiser (Cello, DE), Marielle Groven (Violine, CA/NL), Seamus Cater (Concertina, UK/NL) und Sijstermans selbst (Klarinette). Die Musik ist als 'offene Partitur' komponiert, was jede Aufführung einzigartig macht, wie ein Hain, der sich in jeder neuen Jahreszeit anders zeigt.
Germaine Sijstermans ist Komponistin, Installationskünstlerin und Klarinettistin. Ihr Werk umfasst ortsspezifische Installationen mit Musik, Kompositionen und Außeninstallationen. Sie schafft Umgebungen – klanglich, physisch oder beides –, die als „Erscheinungsräume“ fungieren und Musiker sowie Publikum einladen, ihre persönlichen sensorischen und phänomenologischen Erfahrungen zu entdecken und dabei den Einfluss der Umgebung sowie die Schönheit des Zufalls zu genießen. Ihre Musik betont Klangfarbe und Textur und lädt zur Interaktion zwischen Klängen, Melodien, Musikern und Raum ein. Offene Partituren laden die Musiker ein, abstrakte Klangmaterialien zu erkunden und sie mit einem nichtlinearen Zeitansatz organisch entfalten und erblühen zu lassen. Sijstermans’ Installationen sind transparente Räume im Raum, gefertigt aus Materialien wie Faden, Steinen, Papier und Öl.
Diese Produktion in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Produktionshaus Intro in Situ wird vom niederländischen Fonds für darstellende Künste unterstützt.

Mehr Infos: https://www.germainesijstermans.com/

Werkstatt Hainberger, Marktplatz 21

Preview: So, 13. Juli, 16:00 - 18:30

Dauer: Di, 15. - Do, 31. Juli 2025
Öffnungszeiten: Di – Do, 16 – 19 Uhr

Live-Konzerte:
Do, 17. und Di, 22. Juli, 19:30 Uhr